Mittwoch, 19. Juli 2017

Hafsten Ressort

Dieser Campingplatz ist Klasse! Er ist zwar ziemlich eng und arg voll und die Sanitärräume sind ziemlich weit weg. Man muss also schon bei Alarmstufe Gelb loslaufen. Bei Rot ist's wahrscheinlihc zu spät.

Am Dienstag sind wir in "unserer" Bucht Kajak gefahren. Das war im Großen undGanzen ganz witzig. Ich war allerdings mit Riki in einem Doppelkajak, Sabine und Luise jeweils in einem Einzel. Das Doppel ließ sich entschieden schwerer steuern als das Kanu, bei dem ich bzw. wir auch unsere Schwierigkeiten hatten. Riki Saß vorn und ich hinten. Die logische Folge dieser Anordnung war ein völlig durchnässter Uwe. Riki hatte aber auch Kinderpaddel, die nicht um 45° gegeneinander verdreht waren. Sie konnte also nicht anders. Die Stuerung war wieder Schwierig. Ich weiß nicht genau, ob es die Tide oder der Wind war, der uns partout nicht wieder an Land lassen wollte. Jedenfalls fuhr das Kajak, als ob es einen eigenen, dem unseren entgegengesetzten Willen hätte einfach nicht zurück an Land, es liesß sich an einigen Stellen nicht mal drehen. Wir fuhren dann rückwärts, bis wir eine Lücke im Willen unseres Kajaks fanden und konnten drehen, was aber kurze Zeit später wieder rückgängig gemacht wurde. Wir kamen dann doch irgendwann an Land und sogar an die richtige Stelle, wo Sabine und Luise bereits seit zwanzig Minuten auf uns warteten. Aber: Wir haben die gemietete Stunde ausgenutzt und waren erst nach 58 Minuten wieder da. Die anderen Beiden haben eben früher abgebrochen :-) Dieser Fjord ist voll mit Medusen mit langen Tentakeln. Die Schweden sehen das relativ locker. DIe weißen sind harmlos und die roten brennen halt ein bisschen. Wir konnten uns gerade so zurückhalten, in dieser Gallert- und Tentakelmasse baden zu gehen.


Ach so: Aufgrund verschiedener, zweifellos gutgemeinter Hinweise vor unserer Reise haben wir sehr vielen Regenschirme dabei, aber leider keine Sonnenschutzcreme. Wir sind alle ein wenig röter geworden. Luise hat das Glück, meine früher vorhandene Sonnenverträglichkeit geerbt zu haben: Sie ist Braun wie eine Negerköniginn (Pipi Langstrumpf darf das sagen und ich auch) mit ein bisschen Rot. Ich dagenen bin "Red like a Crab". Die Regenschirma kamen bisher nicht zum Einsatz.

Wandern bzw. spazieren können wir hier auch. Der höchste Punkt hat 115m (Ist das nun schon eine schwedische Schwiz?). Die Wege sind zwar nicht weit aber doch teilweise mit Tauen gesichert, zumindest an den steilsten Stellen. Aber oben angekommen gibt es einen herrlichen Blick über Teile des Fjords.




Und manche Caches konnten sich nicht lange vor uns verstecken:




Gestern haben wir den ganzen Tag am Pool verbracht. Es waren immerhin 23 °C und heute soll es noch viel heißer werden. 25 °C werden erwartet. Wahrscheinlich gehen wir erst mal ein bisschen spazieren und Caches finden und dann an den Pool. Aber ich muss sagen: Im MOment bin ich Medium aber heute Abend werde ich well done sein.

Donnerstag:

Vormittags Wandern auf der Halbinsel, einen Cache gefunden. Es ging immerhin auf 115 Höhenmeter auch mit gesicherten Abschnitten.

Blick über den Fjord vom Hafsten Topp:







 Gipfelkreuz vervollständigt:









Auf dem Rückweg:




Blick auf den Campingplatz mit Pool:


Montag, 17. Juli 2017

Abschied von Stockholm - Auf an die Westküste

Gestern Morgen hieß es ABBAUEN. Nicht wir, sondern die Zelte. Eine unangenehme Sache, da es in der Nacht regnete und nun alles matschig und nass war. Ein lächelnde Gesichter meiner Mitreisenden waren entsprechend spärlich gesät. Nach gut 90 min war alles verstaut und wir konnten uns den etwa 430 km widmen. Irgendwie interessant, dass alle meine Mädels, kaum dass wir die Metropolregion Stockholm verlassen hatten, einschliefen und dies abwechselnd, zwei schliefen immer, bis zu Vänern, dem größten Binnensee Schwedens und sozusagen fast am Ziel, durchhielten.

Meine Unterhaltung war ein Hörbuch: Nils Holgerson. Übrigens ist dies auch für Erwachsene interessant, da es ja um eine Reise durch Schweden geht. Ein sehr lehrreicher Roman über die verschiedenen Regionen, deren Bewohner, deren Verhältnis untereinander und die Geographie Schwedens. Nils und Martin treten da fast ein wenig in den Hintergrund.

Der jetzige Zeltplatz ist von der Lage her eine Wucht in Tüten. Wir sind hier ca. 20 km von Uddevalla entfernt (75 km nach Göteborg, 230 km nach Oslo) auf einer Halbinsel (so würde ich es nennen) oder Landzunge in so einer Art Fjord und damit von zwei Seiten vom Skagerrak umspült.

Dieser Zeltplatz bietet unheimlich viele sportliche Aktivitäten, die meine Mädels erst einmal nutzen wollen. Wahrscheinlich gehen wir heute paddeln, Kanu- oder Kajak fahren. Hier gibt es auch 3 Pools, die auf 28 °C geheizt sind. Allerdings sind die Stellplätze sehr eng und der Platz sehr voll.

Unsere Aussicht bis Samstag:




Stockholm

Während unseres Aufenthaltes in Huddinge besuchten wir an zwei Tagen Stockholm. Auch diese Stadt nennt man das Venedig des Nordens, wie Petersburg auch. Die Inflation solcher Spitznamen für Städte sind ja auch aus Deutschland bekannt. Es gibt mehr als eine Handvoll Schweizen bei uns. Den Vogel schießt die Holsteinische Schweiz ab, da ich hier mangels Berge nun so gar keine Ähnlichkeit feststellen kann. Aber zurück zu Stockholm.

Die Altstadt ist komplett auf einer Insel versammelt, was die Besichtigung ziemlich vereinfacht. Sie ist zweifellos ein Kleinod. Auch der Rest der Innenstadt ist wie aus dem Bilderbuch. In den Randbezirken gibt es, wie in jeder anderen Großstadt auch, Plattenbauten und andere Wohnsilos. Die sieht man aber nur, wenn man, wie wir, mit der Bahn hinfährt oder auf den äußeren Straßenringen nach den richtigen Ausfahrten sucht.

Auch in Stockholm gibt es die Hopp-on Hopp-Off Besichtungsbusse und -boote. Beides haben wir reichlich genutzt und, so denke ich, einen guten Überblick über die Stadt bekommen.

Besucht haben wir ein Wikinger-Museum, den königlichen Palast, den Skansen.

Der königliche Palast soll einer der größten Europas sein. Zu sehen sind dort verschiedene Säle mit Orden und Wappen etc Einrichtungen längst vergangener Tage und natürlich die Schatzkammer.

Im Wikinger-Museum, welches recht neu und modern ist, werden beispielsweise die Eroberungen der Wikinger in einer Art "Geisterbahn" dargestellt. Toll gemacht. Man setzt sich in einen Wagen, der mit einem entsprechenden Audiosystem ausgestattet ist und wird dann automatisch durch verschiedene Stationen eines Familienschicksals kutschiert. Echt witzig. Der andere Teil der Ausstellung sind viele Monitore, Zeitläufte und Exponate. Beispielsweise wurde erläutert, wie das Aussehen eines solchen Wikingers rekonstruiert wurde.

Knapp neben diesem Museum war das ABBA-Museum. Das haben wir aber nicht besucht, weil es sehr teuer war. Stattdessen sind wir ein paar hundert Meter weitergelaufen und haben den Skansen besucht. Dies ist eine Art Freilichtmuseum mit Handwerkern und Hütten, wie sie in Schweden vorkamen und vorkommen und gleichzeitig eine Art Zoo mit den hiesigen Tieren (Elch, Bär, Luchs, Wildschein u.v.m.). Ein sehr schönes Gelände und großzügig und eigentlich in der Stadt auf einem Hügel gelegen mit Blick über die Stadt.

In Stockholm gibt es eine deutsche evangelische Gemeinde mit 2000 Mitgliedern, die in einer recht großen Kirche beheimatet sind.

Da Stockholm bzw. Schweden seit über 200 Jahren keinen Krieg erlebt hat, ist recht viel erhalten.

Eine unsere Hopp OnOff Touren endete schlagartig vor dem Königspalast. Warum? Die Kronprinzessin kam mit Kutsche und Pferdchen nach Stockholm, um Ihren 40. Geburtstag zu feiern. Darüber kann ich leider nicht mehr berichten, denn die Prinzessin konnte uns die Einladungen nicht am Zeltplatz zustellen.

Die nächstgrößere Stadt Uppsala haben wir auch besucht. Hier ist die größte Universität des Landes mit knapp 40.000 Studenten. Hier wirkte im Übrigen auch Linné, der große Verdienste in der Biologie mit der Klassifizierung von Pflanzen hat. Auch steht dort die größte Kirche Skandinaviens, die wir selbstverständlich besichtigt.

Fazit: Sowohl Stockholm und Uppsala sind absolut sehenswert und schön.

Stockholm:







Das Freilichtzoomuseum Stockholm: Skansen





Dom in Uppsala (wem man da wohl begegnet in 2017)





Schloss Drottningholm (nahe Stockholm)









Samstag, 15. Juli 2017

Vimmerby- Huddinge

Dem allwissenden Ich-Erzähler ist in Vimmerby ein kleiner Fauxpas passiert:

Weil wir eine Kühlbox mitgenommen haben und diese an eine Autosteckdose angeschlossen hatten, die ich seinerzeit für die Flugmodelle auf Dauerstrom habe umbauen lassen, Ihr wisst genau, was jetzt kommt, war die Autobatterie am nächsten Morgen so leer, dass nicht einmal die Fernbedienung das Auto öffnen konnte. Dies konnte ich zwar beheben, aber die Batterie war noch nicht so leer, dass die Alarmanlage beim Öffnen ruhig geblieben wäre. Es war 8h morgens. Ich sah in die dankbaren Gesichter unserer Nachbarn, die nun mehr Zeit für Pipi Langstrumpf hatten. Aber ich habe ein neues Starthilfekabel: Ich habe bereits welche aus Frankreich, Italien, Schweiz, Deutschland und nun aus Schweden. Ich glaube, dass ist der Beginn einer ganz besonderen Sammlung.

Der ADAC Partnerclub kam dann gegen 11h. Der hatte ein externes Akku dabei, welches selbstverständlich auch leer war. Aber mit den üblichen Starthilfekabel startete unser Auto sofort. Ich habe den Helfer gebeten, uns noch zur nächsten Tankstelle zu begleiten, für den Fall, dass wir nach dem Tanken wieder auf Starthilfe angewiesen wären. Aber, da war ich echt erstaunt: Das Auto sprang nach den 4 Minuten Fahrt sofort an, trotz der Tiefentladung.

Dann konnten wir die Fahrt nach Huddinge fortsetzen. Huddinge ist ein Örtchen 15 km vom Zentrum Stockholms entfernt. Der Zeltplatz ist sehr ruhig, bietet aber ein paar nette Freizeitangebote.

Ich möchte noch kurz für Insider einschieben, dass vor uns ein älteres Ehepaar eincheckte, die uns später auf unseren Aufkleber "Hünickes Hof" im Jerichower Land ansprachen. Und es stellte sich heraus, dass Er Dienstags immer beim Herget Skat spielt und gebürtiger Parchener ist. Das fand ich doch echt witzig. Also Herget ist wohl noch nicht zu, sondern wird, wie bisher auch, als Hobby weiterbetrieben. Die wohnen jetzt in Genthin.

Zu den Freizeitmöglichkeiten: Es handelt sich hier um ein beliebtes Skigebiet der Stockholmer, zwar nicht im Hochsommer, wie jetzt, aber in der entsprechenden Jahreszeit. Die Anlagen werden jedoch auch im Sommer genutzt: Es werden Mountainbiker den Berg hochgezogen oder auch so kleine Autos mit denen man dann anschließend den Berg runtergurken kann. Eine interessante Nutzungserweiterung, finde ich.

Wir haben hier eine kleinere (kleiner als in Malmö) Wanderung gemacht und dabei Rehkühe und -böcke gesehen und ein paar Caches gefunden. Auch waren wir mit dem Kanu unterwegs, was mangels Übung vermutlich für den Außenstehenden recht komisch aussah. Wir wollten eigentlich gerade auf eine Insel steuern kamen aber nur im Zickzack voran und wurden irgendwie auch ein paar mal um die eigene Achse gedreht. Also wir kamen auf der Inseln an und wir kamen auch zurück. Das war schon sehr vergnüglich.




Wetter: Interessanterweise ist der Juli der heißeste Monat in Schweden. Wir haben hier täglich zwischen 10 und 24 Grad und vor allem meistens Sonnenschein. Das führt dazu, dass es, solange man von der Sonne direkt bestrahlt wird, sich anfühlt wie Südfrankreich. Sobald es Schatten gibt bevorzugen wir lange Bekleidung und Jacken. Was aber wirklich interessant ist: Obwohl wir nicht nördlich des Polarkreises sind wird es nicht dunkel. Die Sonne ist zwar untergegangen, aber es ist nicht dunkel, sondern allenfalls dämmrig. Ein völlig neues Gefühl. Ab ca. 4h geht die Sonne auf und bestrahlt das Zelt, welches sich dann schlagartig auf Saunatemperaturen aufwärmt. Regen gab es bisher auch, aber nur nachts oder dann, wenn wir nicht da waren. Phänomenal. Abends ist's natürlich umgekehrt. Wenn wir zu Bett gehen, ist's a...kalt.

Mücken: Nicht mehr als in Dietzenbach auch.

Essen: Ich sag nur: Schweden is(s)t süss. Selbst die Leberwurst gehört eigentlich ins Süsswarenregal. Das Brot wird gezuckert. Kuchen sieht lecker aus, aber man schmeckt kein anderes Aroma, als süss.

Malmö - Vimmerby

Nun war der große Tag für Riki Langstrumpf: Der Besuch in Astrid Lindgrens Värld:

Einen halben Tag lang Pipi, Michel, Ronya, Karlson auf dem Dach, den Kindern aus Bullerby und die, aus der Krachmacherstr.

und vor allem: All-you-can-eat-Eierkuchen!












Astrid Lindgrens Värls ist wirklich liebevoll aufgebaut, mit allem, was das Kinderherz begehrt und damit natürlich auch schön ist für die Alten. Alle Lindgrenschen Orte / Gebäude sind im Maßstab 1:3 nachgebaut und sind bis zu einer gewissen Größe auch begehbar.

Kleinere Theaterstücke rund um den Lindgrenschen Kosmos werden quasi rund um die Uhr auf verschiedenen Bühnen aufgeführt. Ein Riesenspaß.